Mittlerweil sind im Sarganserland sechs Drohnenpilotinnen/Piloten mit ihren Helfern für die Rehkitzrettung im Einsatz. Allesamt haben die Fachausbildung für Drohnenpilote abgeschlossen.
Der Zeitraum der Rehkitzsuche erstreckte sich im letzten Sommer vom 15. Mai bis zum 02. Juli. Insgesamt wurden 186 Flüge durchgeführt und dabei 39 Rehkitze gefunden und gesichert. Summiert ergaben sich weit über 60 Stunden Flugzeit mit den mit Wärmebildkameras ausgerüsteten Drohnen. Diese Einsätze wurden praktisch ausschliesslich in den frühen Morgenstunden ab 04.00-05.00Uhr bis ca. 08.00 Uhr geleistet, solange die Wiese kalt und der Temperaturunterschied zum kleinen Tierkörper möglichst gross ist. Vorgängig wurden die Wiesen durch die Piloten auf Hindernisse begutachtet und digital erfasst werden, damit in der Nacht automatisch abgeflogen werden kann. Auch die Vorbereitung (Flugübungen mit der Drohne) und die saubere Wartung der gesamten Ausrüstung (Wärmebildkamera, Steuerung, Bildschirm, schadlose Propeller, geladenen Ersatz-Akkus für die Drohne, Harasse, usw.) ist an dieser Stelle zu erwähnen. Wurden doch einige gemeinsame Flugübungen durchgeführt und die Erfahrung untereinander ausgetauscht.
Von den 39 gefundenen Kitzen, wurden 16 Stück mit einer weissen Marke von Wildtier Schweiz markiert. Leider wurden aber auch acht vermähte Kitze gemeldet. Darüber hinaus muss wohl noch mit einer Dunkelziffer gerechnet werden, wo keine Meldung erfolgt.
Gerne rufe ich an dieser Stelle alle beteiligten Parteien (Landwirte, Jagdgesellschaften) auf, sich frühzeitig mit uns in Verbindung zu setzen, sollte eine Drohen zum Einsatz kommen. Die Kontaktdaten sind auf unserer Homepage aufgeschaltet.
Es freut uns, dass sich die Rehkitzrettung mittels Drohnen im Sarganserland immer weiter etabliert und die Zusammenarbeit zwischen Landwirt und Jäger schrittweise besser funktioniert. Dies ist für uns eine Motivation uns auch im 2023 für die Rehkitzrettung einzusetzen. In diesem Jahr können wir unser Team sogar durch eine weitere Drohne für das Gebiet Flums erweitert. An dieser Stelle bedanken wir uns für das Engagement der JG Malanca und der drei Ortsgemeinden Flums bzw. einzelner Landwirte, für die finanzielle Beteiligung.
Abschliessend bedanke ich mich bei allen meiner Piloten-Kollegen und Helfern für ihren grossen Einsatz. Ebenso geht ein Dank an die übrigen Jägerinnen, Jäger und Helfer, welche sich auch ohne Drohnen für die Rehkitzrettung in ihren Revieren einsetzen.
Unterterzen, Januar 2023, Bettina Janser, Obfrau Rehkitzrettung